Zurück Inhalt Vor
Philipp Timmalog zur Paarung Petra: Hilfe, meine Smithi hat Schüttelfrost

Logo (5 K) Erfahrungsberichte / Tipps:

Michaela Biese:

"Thema: Afrikaner und Asiaten"


Für viele sind gerade die asiatischen und afrikanischen Spinnen ein Geräul. Einerseits weil man sie fast nicht zu Gesicht bekommt, andererseits weil sie z. T. sehr aggressiv sind.

Am Anfang meiner "Vogelspinnenkarriere" hab ich mich auch nur an die "friedlichen" Arten wie Avicularia und einige Brachypelmen getraut. a) weil sie meist ruhig im Umgang sind und sich auch nicht beim Hantieren im Terrarium stören lassen (so meine Erfahrung) und b) weil sie teilweise sichtbar im Terrarium sitzen und man sie die ganze Zeit über beobachten kann.
Alle anderen Arten wie z. B. aus Afrika und Asien kamen damals für mich nicht in Frage.
Und zwar aus dem Grund, weil sie in den meisten Büchern als hektisch, launisch und überaus aggressiv dargestellt werden. Manche sogar als "wahre Teufel".

Meine Meinung änderte sich als ich zum ersten mal eine Haplopelma Lividus sah.
Diese als "Teufel" beschriebene Spinne wollte ich um jeden Preis haben. Zum einen weil sie so wunderschön blau gefärbt ist und zum anderen um festzustellen, ob sie wirklich so grauenhaft aggressiv ist.
Nach langem Suchen habe ich dann endlich ein adultes weibliches, leider aus der freien Natur entnommenes, Tier bekommen. Und siehe da, so schrecklich war sie gar nicht. Nicht das ich keinen Respekt vor Vogelspinnen habe. Den habe ich nie verloren. Nur war ich sehr überrascht weil sie im Gegensatz zu ihrer Beschreibung ganz anders reagiert hat, als ich sie in ihr Terrarium gesetzt habe. Sie war sehr ruhig und zeigt keine Anzeichen der Aggression. Noch nicht einmal als ich sie ganz zaghaft mit einem Stift angestubst habe damit sie ihre Heimchendose verläßt. Dies fand ich alles schon ganz schön merkwürdig. Auch als sie mir vor zwei/drei Monaten aus dem Terrarium ausgebüxt ist hat sie keine Anstanden gemacht sich von mir einfangen zu lassen.

Der ein oder andere mag vielleicht denken das ich da ein ruhiges Exemplar erwischt habe. Dachte ich auch am Anfang. Also kam die zweite Lividus her. Und siehe da, sie zeigte sich vom Temperament her genauso.

Mittlerweile versuche ich, meine Spinnensammlung nur auf asiatische und afrikanische Spinnen umzustellen. Einige verschiedene Haplopelmen besitze ich nun mittlerweile sowie einige Poecilotherien und einige afrikanische wie C. Crawschayi, H. Gigas etc. und ich muß sagen, ich bin von diesen Spinnen begeistert.
Die Art wie sie in ihren unterirdischen Wohnröhren leben und auf Beutefang gehen ist einfach gigantisch.
Natürlich muß man im Umgang mit diesen Spinnen ein wachsames Auge haben.

Diese blitzschnellen Reaktionen können einem schon mal den Schweiß auf der Stirn stehen lassen. Und nicht alle afrikanischen und asiatischen Spinnen sind von Wesen her wie z. B. meine Lividus.
Allein meine Crawschayi läßt mich manchmal Blut und Wasser schwitzen wenn ich nur den Wassernapf aus dem Terrarium nehmen möchte. Da ist mir auch mit einer 30 cm langen Pinzette nicht geholfen.

Ich möchte hiermit nur sagen das sich auch sog. "Anfänger" ruhig an solche Spinnen trauen sollten. Früher hab ich auch solchen Leuten von diesen Spinnen abgeraten und ihnen weis gemacht das sie mit einer gutmütigen Avicularia besser dran sind als mit einer Hysterocrates oder ähnlichem. Ein Avicularia kann man ja auch anfassen.

Mittlerweile bin ich zu dem Entschluß gekommen das sich auch Vogelspinnenliebhaber, die noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt haben, ruhig an solche Spinnen wagen sollten. Solange die Hälterungsbedingungen und der nötige Respekt gegeben sind kann und wird nichts passieren.
Der einzige Nachteil bei diesen Spinnen ist, das sie sich mitunter wochen- und monatelang nicht zeigen und man meint, die Spinne sei in ihrer Wohnröhre verendet. Obwohl das auch nicht für alle zutrifft. Meine Crawschayi z. B. sitzt den ganzen Tag über sichtbar im Terrarium und genießt das warme Licht das auf ihre gebogene Korkröhre scheint. Obwohl ich die Haltungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchte, Bodengrund....) einhalte.

Natürlich werde ich auch versuchen diese Tiere nachzuzüchten, so weit ich die Männchen einiger Haplopelmen und vor allem ein Crawschayi-Männchen bekommen kann. (Mit viel Glück habe ich vor einigen Tagen ein subadultes Männchen von Haploplema Lividus bekommen!!).

Dies war alles was ich allen Vogelspinnenliebhabern erzählen wollte. Für Kritik, Anregung und eigene Erfahrung wäre ich euch dankbar.
Alex.Aust@t-online.de (Alex Aust)

Viele Grüße,
Michaela Biese


Kritik, Fragen, Anregungen? Bitte:
© 1997-2021 martin-samesch@vogelspinnenseite.de
Impressum | Datenschutzerklärung


zum Seitenanfang

Zurück Inhalt Vor
Philipp Timmalog zur Paarung Petra: Hilfe, meine Smithi hat Schüttelfrost